Vertrauen ins Leben haben, zieht Frieden mit sich.

Hier findest du praktische Übungen.

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Nr. 1: Mit deinem Referenz-Gefühl in deine Kraft finden.

Nimm dir 15 min Zeit und suche einen ruhigen ungestörten Ort auf. Nimm etwas zum Schreiben mit.

Erinnere dich an einen Moment, an dem dich genau am richtigen Ort, karftvoll, gut und stimmig gefühlt hast. Wenn du noch keinen solchen Moment in deinem Leben hast, hilft dir eine Phantasie davon, wie es sein könnte. Wie möchtest du dich am liebsten fühlen?

Mal dir dieses Gefühl, diese Erinnerung oder diese Phantasie genau aus. Spüre die Empfindungen dazu im Körper und lokalisiere sie. Wo sind sie genau? Im Bauch? In der Brust? Wie sind sie? Wie stehst du, atmest du, wenn du dich an dieses Gefühl erinnerst?

Jetzt gibst du den Erinnerungen und Empfindungen ein paar Eigenschaften. Vielleicht Farben, ein Geruch, ein Klang, ein Symbol, eine Musik, ein Tier, eine Pflanze, ein Haus. Mach dir alles möglichst deutlich, sehe, rieche, höre, fühle wie deine ganz persönliche Lebenskraft deinen Körper und Geist erfüllt.

Schreib nun einen Zettel: “Mein Referenzgefühl ist … (z. B. … im Bauch, warm, es dehnt sich aus. Es ist frisch, weiss und blau…) Mache 1 Satz oder ein paar Worte daraus, die du dir leicht merken kannst.

Das ist dein Referenzgefühl. Dein Gefühl von deiner ganz persönlichen Lebens-Kraft.

Du kannst nun dieses Gefühl jederzeit holen, so wie du es eben getan hast. Erinnere dich an den Satz - und hole so das Gefühl zu dir.

Hänge den Satz dort auf, wo du ihn oft siehst. Lies ihn immer beim Vorbeigehen. Mache ihn zu Bildschirmhintergrund. Hänge Bilder auf, die dem Gefühl entsprechen. So kommst du mehr und mehr in deine ganz persönliche Lebenskraft, die für dich stimmt.

PS: Darf ich dir meinen “Satz” verraten? Mein Satz ist: “plätschernd grüne Ziegenwiese”

(oder “ziegenplätscherdes Wiesengrün” nein “wiesenplätschernde Grünziege” ) ;-)

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Nr. 2: Fülle und Reichtum

Fülle ist nicht nur die volle Kasse, der Erfolg im Geschäft, das Wunschmotorrad und Ferien in neuen Destinationen.

Schau dich um. Was gehört dir und was benutzt du täglich? Welcher Dinge möchtest du schon lange loswerden? Was hast du schon alles erlebt? Wie reich ist dein Erfahrungsschatz? Was siehst du, wenn du aus dem Fenster schaust? Wie viele verschiedene Pflanzen triffst du auf deinem Weg zur Arbeit? Wer hat dir geholfen, dein Motorrad zu reparieren? Mit welchem Geld bezahlst du deine Rechnungen und die Kleider deiner Kinder? Wem hast du diese Woche eine Mail geschrieben? Wie viele Gefühle kennst du aus persönlichem Erleben? Welche Lebensmittel hast du diese Woche verzehrt? Welche Jacke hast du heute gerne angezogen? Welche Düfte sind dir gestern in die Nase gestiegen? Wieviele Farben findest du allein in deinem Büro? Wieviele Fragen stellst du dir jeden Tag? Wievielen Ansprüchen entsprichst du täglich, die niemand an dich stellt? ;-)

Auch das ist Fülle.

Nr. 3: Die andere Brille anziehen

Der erste Schritt, etwas zu veändern ist, zu beobachten was man denkt, worauf man achtet und das bewusst anzunehmen. Der zweite Schritt ist, auf etwas anderes zu achten.

Wenn du dich in einem Strudel von Gedanken wiederfindest, die dich wütend, traurig, ängstlich, besorgt machen, dann werde dir zuerst einmal bewusst, dass es so ist. Nimm wahr was du denkst, worüber du dich gerade ärgerst, empörst.

Dann wisse: Es ist OK, dies zu sein. Es hat seinen Grund, der für dich in dem Moment wahr ist. (“wahrnehmen“ ist “nehmen” was für dich “wahr” ist.)

Es geht bei dieser Übung nicht darum, etwas nicht zu denken. Es geht nicht darum positiv zu denken. Es ist gefährlich, wenn du wichtige Gefühle und Bedürfnisse verdrängst. Das Akzeptieren dessen was ist, ist der wichtigste Schritt. Erst jetzt, da du weisst, wie du dich fühlst, also dich erkannt hast, “"ziehst du eine andere Brille an”.

Und das geht so: Mach bewusst einen Schritt, es reicht wenn du 30 cm woanders hinstehst. Nun schaust nun bewusst auf etwas, das dir gut tut. Nimm jetzt dieses Etwas wahr. Das kann eine tolle Erinnerung sein, ein Duft, ein Gedanke an jemanden, den du gern hast oder eine Fantasie. Nimm im ganzen Körper wahr, wie es sich anfühlt, an etwas zu denken, dass dir gut tut. Auch das ist richtig und wahr.

Jetzt. Für dich.

Nun erkennst du: Alles hat Platz. Das, worüber du dich ärgerst, was dich traurig macht und das Andere, das Schöne, Freudige. Du entschiedest jetzt, was du anschauen möchtest. Manchmal ist es wichtig, das Traurige anzuschauen. Aber hast du erkannt, du hast beides in dir. Du bist nicht nur die Wut, die Trauer, der Frust. Es braucht ein bisschen Übung, die andere Brille anzuziehen, aber je mehr du es machst, desto einfacher klappt es.

Mein Tipp: Übe die andere Brille anzuzuiehen, wenn du ein bisschen Zeit hast im Zug, in kleinen Alltagssituationen. Dann wird es dir bald leicht fallen, dies auch in “anspruchsvolleren“ Situationen zu tun.

Ein Beispiel: Du ärgerst dich, dass es an der Kasse so lange geht ? OK, du ärgerst dich. Das ist so. Du kannst dich einen Moment lang fragen, wie sich dieser Ärger anfühlt. Und nun hast du die Wahl: Nimmst du es wahr und gehst gleich zum nächsten Ärger-Gedanken? Oder ziehst du nach Belieben die andere Brille an? Mach einen kleinen Schrittt, steh auf das andere Bein. Was nimmst du jetzt wahr? Welche Wahrnehmung gibt es, die dir jetzt in dem Moment gut tut? Vielleicht verführt dich ein Duft in eine Ferien-Erinnerung? Vielleicht freust du dich darüber, dass du dich heute gesund fühlst? Du realisierst wie freundlich die Person an der Kasse trotz des grossen Stresses bleibt? Und schon bist du an der Reihe und du hast Zeit - auch für anderes.

Du hast die Wahl worauf du schaust.